Christian Reimeir wuchs als naturwissenschaftlich ambitionierter Schüler in Steinach am Brenner (Tirol) auf. Zur Musik fand er erst ab seinem 17. Lebensjahr. Als er damals, in klassischer Musik gänzlich unerfahren, den ersten Satz der ‚Mondscheinsonate‘ von Ludwig van Beethoven hörte, öffnete sich ihm eine neue Welt. Ohne theoretisch/praktische Vorbildung interpretierte er ab dieser Zeit klassiche Musik aus seinem Gehör. Gleichzeitig entstanden die ersten Kompositionen für Klavier, die er auf Tonbänder aufzeichnete.

Nach der Matura an der HTL-Nachrichtentechnik in Innsbruck (1994) studierte Reimeir zunächst Mathematik und Physik. Zugunsten des immer größer werdenden Drangs zu komponieren erlernte er im Selbststudium die Notenschrift und die Grundlagen der Harmonielehre. Zu dieser Zeit entstand unter anderem eine nicht veröffentlichte 4-sätzige Sinfonie in Dis-Moll. In weiterer Folge absolvierte Reimeir ein Kompositionsstudium am Konservatorium Innsbruck bei Martin Lichtfuss (Diplom 2006). Im Rahmen seiner musikalischen Ausbildung hatte er Klavierunterricht bei Heidi Eydmann (England), Emi Sugihara (Japan), Velislava Palatschorova (Bulgarien) und Muriel Chemin (Frankreich).

Nach seiner künstlerischen Ausbildung führte ihn sein Interesse, Musik mit Hilfe mathematischer Algorithmen zu erfassen, bzw. Computerprogramme in kreative Schaffensprozesse zu implementieren, an die technische Universität zurück, an der er im Rahmen von Informatikvorlesungen, Forschungen zur Realisierung dieser Vorhaben betrieb. (2006-2008, Stichwort: e-composing). Seit 2002 ist Reimeir auch am ZID (Zentraler Informatikdienst) der Universität Innsbruck tätig.

Reimeir ist Gründungsmitglied von „AKRÓASIS“ – Forum für Musik und Medien im interkulturellen Kontext (Wien, 2009) und Preisträger des Kompositionspreises der Stadt Innsbruck (2010). Er erhielt mehrere Arbeitsstipendien des Bundeskanzleramtes Österreich. Kompositionen von ihm sind in dem Spielfilm „Life off Limits“ (Österreich/Deutschland 2011) und „Wand vor der Wand“ (Österreich 2013) zu hören. Seine Werke wurden unter anderem in Ljubljana/Slowenien (Konzert des Pianisten Gottlieb Wallisch 2013), bei dem Kongress der Internationalen Viola d’amore Society of America 2012 (‚Peri-Tales‘, Auftragswerk für Viola d’amore und Kammerorchester), den Klangspuren Schwaz 2011 (‚phen-ix‘, interpretiert von dem spanischen Klaviertrio ‚Arbós‘) und im Benaki-Museum in Athen 2015 (‚voyage in2‘ für Tenorblockflöte) aufgeführt und im ORF Radio Österreich 1 gesendet. Zurzeit lebt Reimeir als freischaffender Komponist in Wien und Innsbruck.

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